In der stratum lounge treffen Menschen auf Themen, Worte auf Emotionen, Autor(inn)en auf Leser(innen). Hier bildet sich der aktuelle Nachhaltigkeits-Diskurs ab und Transformationswissen wird lebendig. Diskutieren Sie mit, um die Welt zu verstehen. Bilden Sie sich eine Meinung oder lassen Sie sich verunsichern. Helfen Sie mit, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
Im Podcast bringen wir die Themen noch einmal auf den Punkt.
Als unser Hauptlebensraum sind die Städte auch die Hauptverursacher des Klimawandels. Da die urbanen Strukturen des Jahres 2100 bereits heute zu 80 bis 90 % existieren, geht es also um kluge Korrekturen bestehender Strukturen. Die größte Herausforderung ist die extreme Komplexität der Stadt, betont Stadtplanerin Ilka Walljes. Wie also gelingt es, unsere Städte nachhaltig und klimagerecht weiterzuentwickeln?
In ihrem Buch „Klimagerechte und nachhaltige Stadtentwicklung“ legt Walljes einen umfassenden „Baukasten“ vor, in dem alle denkbaren Ansatzpunkte systematisch erfasst sind. Ein praxisorientierter Leitfaden, der es ermöglichen soll, alle Chancen, die sich für eine ökologische, klimabewusste und nachhaltige Transformation ergeben, effektiver zu nutzen.
Der Fokus liegt neben der Optimierung und Verbesserung der einzelnen städtischen Komponenten, Elemente und Verfahren vor allem darauf, diese so zu kombinieren, dass sie zusammen effektiver wirken als die Summe ihrer Einzelteile.
Grundvoraussetzung dafür sei jedoch eine umfassendere Betrachtung von allem, was die klimaneutrale und nachhaltige Stadt beeinflusst. Hier sind einzelne Disziplinen und Akteure überfordert, gibt Walljes zu bedenken und wirbt für eine Umorientierung von klassischer Stadtplanung hin zur dynamischen urbanen Weiterentwicklung. Deshalb plädiert sie für ein organisatorisches Framework, das alle urbanen Themen, Ziele und Aktionsbereiche miteinander verknüpft - als eine Art synchronisierende Handlungsmatrix. Für alle Bereiche der Transformation stellt das Buch ein Set grundlegender Leitprinzipien bereit.
Kann die Transformation unserer Städte allein auf Freiwilligkeit basieren? Bisher leider nicht, gibt Walljes zu bedenken. Neben Anreizen zur Verhaltensänderungen brauche es verbindliche, nachvollziehbare Regeln. So sei eine Reform der urbane Räume betreffenden Gesetzesbasis notwendig, etwa in Form eines „Urbanen GesetzesOrdners“.
Hauptanliegen sei es dabei, dass bis 2100 alle Maßnahmen jederzeit parallel an vielen Orten und für jedes Sachthema gleichzeitig stattfinden können, sobald Gelder zur Verfügung stehen. Für sofortige Aktionsfähigkeit bietet der Leitfaden Vorschläge zur bestmöglichen Nutzung bestehender Rahmenbedingungen an. Zudem soll er auch dazu animieren, Bestehendes zu hinterfragen und innovative Ideen zu entwickeln. Für ein retardierendes „Das haben wir schon immer so gemacht“ sei keine Zeit mehr, mahnt die Stadtplanerin.
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